10 Jahre Menueservice des ASB Köln

NRW

ASB-Angebot "Essen auf Rädern" hat sich in Köln in zehn Jahren zum Menüservice gewandelt

Der ASB feiert das zehnjährige Bestehen seines Mahlzeitendienstes und überreicht zu diesem Jubiläum seinen Kunden eine Rose, ein Stück Kuchen und einen Piccolo. Das ursprünglich kleine Angebot „Essen auf Rädern" hat sich inzwischen zu einem anspruchsvollen „Menüservice" mit hundertseitigem Katalog entwickelt, aus dem die Kunden ihre Wahl treffen können.„Wenn ich alt werde, dann niemals in einem mehrstöckigen Haus ohne Aufzug, am besten also in ebenerdigen Räumen. Und - man sollte sich schon frühzeitig mit der Wohnungsfrage beschäftigen." Diese Erkenntnis hat Marlies Dietloff in dem einen Jahr gewonnen, in dem sie nun für den Arbeiter-Samariter-Bund Mahlzeiten ausfährt und darüber auch Einblick in etliche Lebensschicksale älterer Kölner erhalten hat. Jeden Mittwoch dreht die 42-Jährige eine rasante Runde durch Porz und die Innenstadt; von zwei Dutzend Frauen und Männern wird sie bereits sehnlichst erwartet.Er kann jederzeit kommen, der Tag, dem man nicht für sich kochen kann. Als vorübergehender Ausfall, etwa nach einem Klinikaufenthalt. Oder aber für immer, weil eine Krankheit nicht mehr geheilt werden kann, weil das Alter Geist und Körper unerbittlich Grenzen setzt.Im Hof des ASB an der Sülzburgstraße werden jeden Morgen sieben Autos beladen. Dreihundert Frauen und Männer haben eine Mahlzeit bestellt, die sie zwischen 9 und 13 Uhr erwarten können. Der ASB beschäftigt selbst keine Köche, die Essen werden von einem Großbetrieb hergestellt und angeliefert. Sie können tiefgekühlt sein oder warm, für jeden einzelnen Tag bestellt werden oder gleich für eine Woche. Auch für verschiedene Diäten gibt es Vorschläge. Die Preise liegen zwischen 3,85 Euro für Tiefgekühltes und 6,70 Euro für ein heißes Essen an einem Feiertag.„Wir haben auch eine Mikrowelle mit einer einfachen Nutzung für die tiefgekühlten Mahlzeiten. Aber das wird nur zögernd angenommen", berichtet ASB-Geschäftsführer Peter Stegmaier. „Die meisten Leute wollen heiße Mahlzeiten, obwohl sie ein Euro teurer ist und eben schon seit Stunden warm gehalten wird." Aber mit der neumodischen Mikrowelle komme eben nicht mehr jeder zurecht, weiß Marlies Dietloff. Wer nicht mehr kochen kann, könne meist auch nicht mehr einkaufen und oft seine Wohnung nicht mehr sauber halten. Für die Dienste müssen andere Angebote in Anspruch genommen werden.