Der ASB in Nordrhein-Westfalen betreut derzeit ca. 7.500 Geflüchtete in insgesamt ca. 25 Landes- und kommunalen Unterkünften. Fünfzehn der zwanzig regionalen ASB-Verbände in NRW sind immer wieder über längere Zeiträume in die Flüchtlingshilfe involviert. Zudem ist der ASB, gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen, in die Betreuung der Drehkreuze eingebunden, derzeit in Düsseldorf.
Der ASB ist dabei kompetenter und zuverlässiger Partner des Landes und der Kommunen und arbeitet vertrauensvoll mit den anderen Hilfsorganisationen zusammen.
Über 600 Hauptamtliche und zahlreiche Ehrenamtliche arbeiten beim ASB in NRW in der Flüchtlingshilfe. Das Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen geht dabei noch weit über das Geforderte hinaus. Die Wahrung der Würde und Selbstständigkeit der Geflüchteten und das Helfen auf Augenhöhe stehen dabei im Vordergrund. Der Leitspruch „Solidarität und Respekt kennen keine Grenzen“ wird hier mit Leben gefüllt.
Derzeit suchen weniger Menschen Zuflucht in Deutschland als noch vor einigen Monaten. Jetzt rückt das Thema Integration in den Vordergrund. Innovative Projekte werden aktuell vom ASB konzipiert und in die Umsetzung gebracht. Hier einige Beispiele: Die Schaffung von Begegnungsräumen zwischen alteingesessener Bevölkerung und Neuzugewanderten und die Beratung und Vermittlung zwischen diesen, die Vermittlung wichtiger Grundlagen, die zum Leben in Deutschland dazugehören, oder auch Elternschulen, Deutschunterricht und Alphabetisierungskurse.
Auch die Arbeitsmarktintegration, unter anderem durch die Erfassung von Qualifikationen der Geflüchteten, die Vermittlung von Praktika und die Beratung von Unternehmen, rückt in den Fokus. Der Umgang mit besonders schutzbedürftigen Personen wird bei allen Projekten als Querschnittsthema betrachtet, es werden aber auch eigenständige Projekte, wie z.B. Wohngruppen und spezielle Angebote für allein reisende Frauen, geplant. Die „Handreichung für die Betreuung und Unterstützung von LSBTTI*-Flüchtlingen“ in Flüchtlingseinrichtungen wurde schon über 4.000 Mal in gedruckter Version versandt, mehrere tausend Mal herunter geladen und wird jetzt gemeinsam mit dem Paritätischen und dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) bundesweit neu aufgelegt.
Viele Netzwerke, engagierte Sozialarbeiter und Ehrenamtliche ermöglichen zudem ein breites, tagesstrukturierendes Angebot für die Geflüchteten. Projekte mit Künstlern, gemeinsames Musikhören, spielen, tanzen, Sport und interkulturelles Kochen werden angeboten. Erste Hilfe Kurse werden für Geflüchtete gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung in mehreren Sprachen angeboten. Das Projekt der ASJ Ruhr, bei dem sie Rucksäcke für Geflüchtete Kinder packen, wurde gerade als ein Leuchtturm-Projekt vom ASB Bundesverband ausgezeichnet.
Auch der eigene Verband, wie etwa beim ASB Ruhr mit seinem Projekt SamikÖ, steht im Focus; das Projekt wird durch das BAMF gefördert. Es ist als Modellprojekt zur interkulturellen Öffnung der Strukturen, Dienste und Angebote helfender Verbände konzipiert: Beratungsangebote in Moscheen zum Umgang mit Demenz, interkulturelle Fortbildungen für Mitarbeiter/innen und kultursensible Pflege sind dabei nur einige Bereiche.
Die Flüchtlingshilfe und das gemeinsame Engagement für Menschen in Not hat den ASB in NRW noch näher zusammengebracht: Neun regionale Verbände aus NRW und der Landesverband haben Anfang 2016 zusammen die ASB Flüchtlingshilfe NRW gGmbH gegründet. Diese hat sowohl die Betreuung in den Unterkünften als auch die Integration von Geflüchteten zum Ziel.
Stand: Mai 2016Foto: ASB/Steffi Loos