ASB fordert unangemeldete Kontrollen und höhere Standards in das anstehende Landesheimgesetz aufzunehmen

NRW

Kritik an Billigangeboten

In der aktuellen Diskussion um die Qualität der stationären und ambulanten Pflege spricht sich der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Nordrhein-Westfalen erneut für unangemeldete Kontrollen in den stationären Altenpflegeeinrichtungen des Landes aus. Dr. Georg Scholz, Vorsitzender des ASB Nordrhein-Westfalen: „Diese Überraschungsbesuche der Aufsichtsbehörden müssen unbedingt im neuen Landesheimgesetz verankert werden."Gleichzeitig zeigen die kürzlich vorgelegten Zahlen aus dem Pflegebericht des MDS aber auch, dass in den meisten Pflegeheimen vor allem Personal fehlt. Dabei geht es nicht um eine Aufstockung der Pflegefachkräfte. Vielmehr muss es in den Einrichtungen eine deutlich höhere Anzahl von engagierten Präsenzkräften geben, die den Bewohnern bei Alltagstätigkeiten zur Seite stehen. Die alarmierend hohe Zahl von nicht optimal ernährten Menschen in den Heimen macht deutlich, dass vor allem demente Bewohner nicht ausreichend bei der Nahrungsaufnahme begleitet werden.Dennoch mahnt der Arbeiter-Samariter-Bund auch zur umsichtigen Analyse der Situation. Der Pflegebericht belegt nicht nur deutlich eine positive Entwicklung in der stationären und ambulanten Altenpflege, sondern zeigt auch, wie viele Menschen (über 90 %) mit der Versorgung zufrieden sind. Diese erfreulichen Tendenzen dürfen nicht übersehen und vergessen werden.In seinen ambulanten Pflegediensten und stationären Einrichtungen hat der ASB in Nordrhein-Westfalen seit Jahren eine anerkannt hohe Qualität. Um auf diesem Standard weiter arbeiten zu können, benötigen die Träger aber verlässliche Rahmenbedingungen und klare Anforderungen, die die Politik nun mit dem anstehenden landesweiten Heimgesetz definieren muss. Um die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen weiter zu verbessern müssen auch die unerträglichen Vorhaben einiger privater Pflegekonzerne gestoppt werden, die mit Billigangeboten auf Kundenfang gehen, damit die seriösen Träger unter Druck setzen, und denen vor allem alleinstehende und auf staatliche Transferleistungen angewiesene ältere Menschen ausgeliefert sind.