ASB mahnt klare Haltung gegen Rechtsextremismus an

Kriegsende vor 75 Jahren war ein Tag der Befreiung.

Der 08. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung, gerade auch für den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ). Der Verband und seine Jugendorganisation wurden 1933 von den Nationalsozialisten aufgrund ihrer Nähe zur Arbeiterbewegung zerschlagen, Samariter*innen wurden mitunter brutal verfolgt und das Verbandsvermögen beschlagnahmt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnten sich der ASB, und mit ihm die ASJ, wieder konstituieren und sich erneut zu einer der großen Hilfsorganisationen in Deutschland entwickeln. Bereits vor 1933 – und gerade auch in der Weimarer Republik – war der ASB für unzählige Menschen in akuten oder sozialen Not-lagen eine wichtige Stütze.

Rechtsextreme hetzen aktuell wieder gegen den ASB. Den Nazis von Heute ist die von Solidarität, Humanität und Individualität geprägte Haltung des ASB ein Dorn im Auge. Der Verband steht ohne Wenn und Aber für Solidarität, Weltoffenheit, Respekt, Vielfalt und die Gleichheit aller Menschen. Diese Haltung leitet der ASB auch aus seiner über 130-jährigen, bewegten und bewegenden Geschichte ab.

Der Verband fordert von allen demokratischen Parteien eine klaren Absage von Koalitionen mit rechtsextremen Parteien – von solchen abwegigen Gedankenspielen war etwa im zeitlichen Umfeld der letzten Landtagswahlen immer wieder zu hören. Solche Bündnisse würden rechtsextremes, menschenverachtendes Gedankengut weiter in den Parlamenten und in der Öffentlichkeit hoffähig machen und die Gesellschaft verrohen.

Zudem müssen in Sozialen Medien Hass, Hetze und strafrechtlich relevante Falschinformationen konsequent geahndet werden. So ist etwa das Leugnen des Holocausts kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Bildungseinrichtungen müssen in ihrer Arbeit bei der Vermittlung von demokratischen Gepflogenheiten und der Vermittlung eines der Gleichheit aller Menschen verpflichtenden Menschenbildes gestärkt und deutlich finanziell unterstützt werden. Und auch alle demokratisch gesinnten Bürger*innen sind in ihrem Alltag aufgefordert, eine klare Haltung gegen Rechtsextremismus zu zeigen.

Dr. Georg Scholz, Vorsitzender des ASB NRW e.V.: „Ohne gelebte Vielfalt und einen respektvollen Umgang kann es kein solidarisches und friedliches Miteinander geben. Rechtsextreme stehen dagegen für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und hetzen gegen die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an unserer Gesellschaft. Für den ASB ist jeder Mensch ein wertvolles Unikat.“

Seine Haltung hat der Verband auch auf höchster Verbandsebene mit der ASB-Resolution „Demokratie und Solidarität leben und bewahren“ verankert, in der es heißt: „Hass und Hetze führen zu Gewalt und Verrohung. Der Verband steht für einen wertschätzenden und ausgleichenden zwischenmenschlichen Umgang, der Konflikte in einem solidarischen Miteinander löst.“ Und: „Der ASB sieht sich an der Seite von Bürgerinnen und Bürgern, die Demokratie, Grundgesetz und eine offene Gesellschaft leben und verteidigen. Personen, die sich rechtspopulistisch bzw. rechtsextrem in Worten und/oder Taten äußern, und/oder mit Rechtspopulist/innen bzw. Rechtsextremen sympathisieren, haben keinen Platz im ASB und in der ASJ.“

Für die Samariter*innen ist eines klar: Menschenrechte sind nicht verhandelbar – zu keiner Zeit und an keinem Ort.