Um Menschen besser für den Ernstfall zu wappnen, bietet der ASB das Kursprogramm „Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“, kurz EHSH genannt, an. Ziel dieser Schulungen ist es, die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu steigern und sie besser auf Notlagen vorzubereiten. Die Teilnehmer lernen nicht nur, sich selbst in einer Notsituation zu schützen, sondern auch anderen zu helfen, bis qualifizierte Hilfe eintrifft. Die Kurse werden für verschiedene Zielgruppen angeboten, von Jung bis Alt.
Auf Anregung des ASB NRW nahm die LSBTI*- Senior*innengruppe „Die ALTERnativen“ Anfang Februar 2021 an einer EHSH-Schulung beim ASB Köln teil. Der zweistündige Kurs wurden per Video-Meeting durchgeführt. Die Lerninhalte reichten von der Lebensmittelbevorratung bis zum Verhalten bei Unwettern. Trotz des digitalen Formats kam schnell eine offene Lernatmosphäre auf. Auch, weil Dozent Wolfang Liessem es gelang, abstrakte Lerninhalte anschaulich und lebendig zu vermitteln. Spannend war zu sehen, das Teilnehmer*innen, die etwa Erfahrung beim Campen oder von Treking-Touren hatten, aufgrund eigener Erfahrungen öfters Lerninhalte schnell gut nachvollziehen konnten.
Die EHSH-Kurse des ASB werden in vielen Regionen von NRW angeboten, die kommenden EHSH-Kurse von Köln kann man beispielsweise hier abrufen. Eine Übersicht über alle ASB-Verbände in NRW findet man hier.
Lesetipp: Im ASB-Magazin 04-2020 werden die EHSH-Kurse ausführlich vorgestellt. Das Heft kann man hier online lesen.
Hintergrundinformation: Seit vier Jahren findet in Köln der monatliche Stammtisch „Die ALTERnativen“ für ältere LSBTI* in Köln statt. Neben dem Kennenlernen, Austauschen und eine gute gemeinsame Zeit haben werden bei den Treffen auch immer wieder Themen angesprochen, die Senior*innen unter den Nägeln brennen, etwa die Pflegeversicherung, Einsamkeit im Alter oder die Erstellung einer Patientenverfügung. Der Treff wurde zunächst von der Beratungsstelle „rubicon“ unterstützt und wird seit Herbst 2019 von der Seniorenassistenz Kringe organisiert.
Oftmals gibt es biografische Brüche im Leben von LSBTI*, etwa, wenn der queere Lebensstil auf diskriminierende Haltungen im sozialen Umfeld stößt. Diese Brüche können eine größere Distanz zur eigenen Familie und Freund*innen bewirken oder sogar zum Abbruch jeglicher Kontakte führen. Gerade in Krisenzeiten können so Einsamkeit und sogar psychische Störungen entstehen. Es wird geschätzt, dass rund 25.000 ältere LSBTI* in der Dommetropole leben.
LSBTI*, die an einer Teilnahme Interesse haben, können sich beim Organisatoren des Stammtischs, Andreas Kringe (seniorenassistenz.kringe@gmail.com), gerne melden.