Einsatz der ASB-Sanitäter auf dem Marienfeld verlief weitgehend reibungslos

NRW

Erst bei der Abreise am Sonntag wurde die Lage zeitweise kritisch

„Gedehnte Bänder, umgeknickte Hand- und Fußgelenke sowie Hitze-, Erschöpfungs- und Unterkühlungserscheinungen, damit hatten wir es heute am häufigsten zu tun", berichtete Milton Scheeder, Einsatzabschnittsleiter des ASB auf dem Marienfeld, am späten Samstag Nachmittag. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits 650.000 Pilger vor Ort, bis zum Beginn der Nachtwache mit dem Papst kamen noch 150.000 dazu. Die Erschöpfung war den 800.000 jungen Pilgerinnen und Pilgern anzusehen: Müde hatten sie sich auf ihren Abschnitten im Gras niedergelassen, einige bauten ruhig ihre Zelte auf. Die Nacht zum Sonntag verbrachten die meisten von ihnen unter freiem Himmel auf dem Marienfeld bei Köln.Die von den Wetterexperten vorhergesagten kühlen Temperaturen in der Nacht machten den Hilfsorganisationen deshalb einige Sorgen. „Wir haben schon beim Bundesverband und den umliegenden Geschäftsstellen nach Decken gefragt und werden auch einige bekommen können, aber bei den Menschenmassen ist das erst mal nur ein Tropfen auf den heißen Stein", erklärte Stefan Sandbrink, Geschäftsführer des ASB-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, am Samstag Nachmittag. Doch die Befürchtungen der ASB-Helfer bestätigten sich nicht: Die Nacht verlief recht ruhig. Zwar sank die Temperatur auf dem Marienfeld auf zwölf Grad Celsius, so dass viele Pilger wegen Unterkühlung und Erschöpfung behandelt werden mussten. „Die meisten Verletzungen waren aber nur kleineren Ausmaßes und wir mussten erstaunlich wenig Menschen versorgen", resümierte Milton Scheeder. Und auch der Zusammenbruch der Helferversorgung am Sonntag stellte für die ASBler kein unlösbares Problem da. Unkompliziert und schnell sprang der Regionalverband Erft/Düren ein und versorgte gemeinsam mit der ASB-Landesschule NRW die Helferinnen und Helfer auf dem Marienfeld mit Essen und Trinken.Die Tatsache, dass am Sonntag noch einmal 200.000 Menschen zusätzlich zum Abschlussgottesdienst anreisten, führte zunächst nicht zu wesentlich mehr Arbeit für die Sanitäter. Erst nach dem Gottesdienst mussten die ASB-Helfer in dem Abreisechaos gute Nerven bewahren. „Die müden, zum Teil unterzuckerten und unterkühlten Pilger belagerten vor allem die Mobile Unfallhilfsstelle des ASB Hessen", berichtete Stefan Sandbrink. „Die Polizei musste zahlreiche Pilger mit Mannschaftsbussen aus der Menschenmasse wegfahren, um ein Eskalieren zu verhindern als der reguläre Pendelverkehr zum Erliegen kam", so Sandbrink weiter. Um die komplexe Situation bewältigen zu können, wurden im Laufe des Sonntages zusätzliche ASB-Einheiten z.B. aus Münster und Mönchengladbach eingesetzt, die im Rahmen des Katastrophenschutzes in Bereitschaft standen.Insgesamt hatten die Hilfsorganisationen 2.250 Einsätze, 200 Menschen wurden völlig erschöpft in Krankenhäuser gebracht.„Wenn man bedenkt, dass sich eine Million Menschen - und viele von ihnen sogar zwei Tage lang - auf dem Marienfeld aufgehalten haben, ist die Anzahl unserer Einsätze erfreulich gering", berichtet Dethlev Schampera, ASB-Vertreter in der Technischen Einsatzleitung Sanitätsdienst auf dem Marienfeld, zufrieden über den Verlauf der Veranstaltung. Gleiches gilt für Stefan Sandbrink, der sich über die reibungslosen ASB-Einsätze während des gesamten Weltjugendtages und die gute Zusammenarbeit innerhalb des ASB freut.