Fürsorge zeigen, Hoffnung schenken, Anker sein - eine ehrenamtliche Patenschaft zeichnet nicht bloß die Begleitung von Behördengängen aus, sondern darüber hinaus fester Ansprechpartner und guter Freund zu sein. Mit dem ersten "Café Vielfalt" startete der Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr e. V. am 2. Juni 2016 ein Patenschaftsprojekt für Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten.
"Das war einmalig. Ich bin total begeistert" - Mareike Tolsdorf, Bereichsleitung der Flüchtlingshilfe beim ASB Ruhr, schaut voller Glück auf das erste "Café Vielfalt" zurück. "Die Stimmung war gelöst, es wurde viel gelacht." Im Rahmen des Treffens, das in den Räumen der ASB Betriebs GmbH stattfand, kamen Bottroper Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine Patenschaft mit Menschen, die ihr Heimatland aufgrund von Krieg oder Verfolgung verlassen mussten, interessierten, zusammen. Potentielle Paten und Bürger konnten sich kennenlernen. Insgesamt hatten sich rund 30 Gäste im "Café Vielfalt" versammelt.
Lebendiger Austausch bei Kaffee und Kuchen
Wie in einem richtigen Café gab es Tee und Kaffee, die Interessenten für eine Patenschaft hatten verschiedene Sorten Kuchen gebacken. Zwei Syrer brachten ebenfalls selbst zubereitete Backwaren mit. In offener Atmosphäre kamen alle Gäste des "Café Vielfalt" schnell ins Gespräch. Einige der Teilnehmer, die eine oft beschwerliche Flucht hinter sich haben, konnten sich bereits in deutscher Sprache verständigen. Das machte den Austausch noch lebendiger.
Grundstein für Patenschaften ist gelegt
Das Patenschaftsprojekt der Flüchtlingshilfe beim ASB Ruhr setzt sich für einen aktiven Dialog zwischen den Bürgerinnen und Bürgern aus Bottrop und den geflohenen Menschen ein, in dessen Rahmen Patenschaften für gemeinsame Freizeitaktivitäten oder Unterstützung im Alltag entstehen sollen. Aus der Premiere des "Café Vielfalt" ist bereits eine erste Unterstützungspartnerschaft hervorgegangen: zwei Ehrenamtlerinnen aus Bottrop möchten einer vierköpfigen syrischen Familie bei der Suche nach der geeigneten Wohnung behilflich sein.
In den nächsten beiden Wochen werden zwei Informationsveranstaltungen stattfinden: eine für die Bottroper Bürgerinnen und Bürger, die andere für geflohene Menschen. Und auch das nächste "Café Vielfalt" ist schon in Planung. Interessenten können sich bei Xenia Kuhn, Referat Flüchtlingshilfe des ASB Ruhrs, unter der E-Mail-Adresse xkuhn@asb-ruhr.info melden.