Hilfe für Betroffene und Helfer*innen in Leverkusen und Erftstadt

Am 15. Juli 2021 wurde der ASB Vest Recklinghausen in Leverkusen und im Rhein-Erft-Kreis aktiv, evakuirte Altenheime und betreute Betroffene.

 

Hochwasserhilfe

Am 15.07.2022 um 18:35 Uhr wurde die Einsatzeinheit der Stadt Bottrop und des Kreises Recklinghausen alarmiert, zu der auch die ehrenamtlichen Retter*innen des ASB Vest Recklinghausen gehören. Nach Klärung der Einsatzlage wurden die Samariter*innen mit dem Betrieb einer Unterkunft für Helfer*innen in einem Sportzentrum und der Verpflegung der Einsatzkräfte für die nächsten vier Tage betraut.

Ab 5 Uhr am Folgetag bereiteten die ASB'ler*innen Speisen udn Getränke für rund 1.000 Personen zu, ab 7 Uhr übernahmen sie den Betrieb der Unterkunft. Um 12 Uhr erreichte ein zusätzlicher Auftrag die Helfer*innen: Die Einrichtung und der Betrieb einer Betreuungsstelle für bis zu 100 Betroffene. Dazu gehörte neben der Bereitstellung einer sicheren Umgebung auch die medizinische Hilfe und Versorgung der Menschen, die aus dem Hochwasser gerettet werden konnten, insbesondere Schnittverletzungen waren häufig zu versorgen. So organisierte der ASB gemeinsam mit anderen Einsatzkräften eine Bleibe in der Turnhalle eines örtlichen Gymnasiums. Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, konnten hier schlafen, duschen, ihr Handy laden und wurden mit Mahlzeiten versorgt. Eine weitere Unterkunft bot den aus ganz  Deutschland eingetroffenen Helfern von Feuerwehren, THW und anderen Hilfsorganisationen die Möglichkeit, zwischendurch notwendige Kraftreserven aufzufüllen.

 Gemeinsam mit dem DRK Oer-Erkenschwick rückte der ASB umgehend mit ca. 30 Katastrophenschützern aus. „In dem Moment musste alles schnell gehen“, berichtet Loraine Hofer, Geschäftsführerin des ASB, die auch selbst an den Einsätzen beteiligt war. „Erst vor Ort erfuhren wir dann, dass der Einsatz bis Montag andauern sollte und mussten somit noch nachträglich einige wichtige Dinge wie z.B. Wechselkleidung
für die Helfer an den Einsatzort bringen.“

Die Verpflegung der Betroffenen sowie der Helfenden übernahm ein Team aus Mitgliedern der Einsatzeinheit Bottrop 02 und örtlichen Einsatzkräften. Ausgestattet mit zwei Gerätewagen Küche, einem Kochanhänger mit leistungsstarken Konvektomaten, einer Feldküche sowie einem neuen Betreuungs-LKW mit Spülanhänger bereitete das Team täglich Frühstück, Mittagessen und Abendessen vor und verteilte die Mahlzeiten an die unterschiedlichen Standorte im Stadtgebiet. Desweiteren verteilten die Einsatzkräfte Müllsäcke sowie Getränke und Süßes an die Betroffenen und an die vielen Ehrenamtlichen der Organisationen und Initiativen, wie der Nordkurve12. 

Während die ersten Einsatzkräfte bereits in Leverkusen angekommen waren, erreichte den ASB, gemeinsam mit Maltesern und DRK, in der Nacht zum Freitag ein weiterer Alarm: Der sogenannte PTZ-10, der Patiententransportzug 10, wurde gebraucht. „Der PTZ-10 kommt bei Großschadensfällen zum Einsatz, bei denen viele Menschen auf einmal einen medizinischen Transport benötigen“, erklärt ASB-Regionalgeschäftsführerin Loraine Hofer. „Das kann z.B. ein Busunglück oder die Evakuierung eines Krankenhauses sein.“ In der Nacht der Flutkatastrophe ging es darum, mehrere Altenheime im Rhein-Sieg-Kreis zu evakuieren. Mit vereinten Kräften und nach über 22 Stunden war der Einsatz für den Patiententransportzug erfolgreich beendet.

Auf die Frage, was ihr von diesem Einsatz am stärksten im Gedächtnis geblieben sei, muss Loraine Hofer nicht lange nachdenken: „Die Solidarität und der Zusammenhalt zwischen den Menschen hat mich sehr
beeindruckt. Die Fußballfans der ‚Nordkurve12‘ haben Keller ausgeräumt, Müllsäcke gepackt, Betten aufgebaut und geholfen, Verpflegung zu Senioren und anderen Menschen zu bringen, die sich nicht selbst darum kümmern konnten. Außerdem haben uns immer wieder Leute angesprochen und Wohnraum angeboten.“ Eine Familie habe für die angebotene Wohnung sogar noch schnell ein Bett und ein Sofa im Möbelhaus besorgt. „Gerade Großstädte gelten ja oft als anonym, aber hier haben sich die Nachbarn wirklich gegenseitig gestützt und getragen.“

Ansprechpartner*in

Loraine HoferGeschäftsführung

Verwaltung
Mainstraße 4a
45768 Marl

02365 20 777 -16
loraine.hofer(at)asb-vest-re.de