Niger: Drohende Hungerkatastrophe verhindern

NRW

ASB ruft zu Spenden aufIm Westen Afrikas bahnt sich eine Hungerkatastrophe an. Allein im Niger sind schon jetzt mehr als 1,3 Millionen Menschen von akutem Nahrungsmittelmangel betroffen. Weitere vier Millionen Menschen haben nur noch wenige Vorräte und ihre Situation ist prekär.„Bei meinen Besuchen in den Dörfern in der Region Tanout sehe ich immer wieder Menschen, die die dürftigen Samen von Bäumen aufklauben. Diese sind kaum essbar, doch etwas anderes haben die Familien nicht“, berichtet ASB-Mitarbeiter Rabiou Issoufou. Besonders betroffen sind auch die Viehhirten – ihre Tiere finden kaum noch genug zu fressen. Sie geben keine Milch mehr und bringen auch auf dem Markt nicht mehr genug ein, um das Überleben der Familien zu sichern.Die ASB-Hilfe: Um die Bevölkerung in den Regionen Dakoro und Tanout zu unterstützen und eine schlimmere Hungerkatastrophe zu verhindern, ist der ASB dringend auf Spenden angewiesen. "Um die Menschen in unserem Projektgebiet zu unterstützen, müssen wir schnellstmöglich 2.000 Tonnen Nahrungsmittel beschaffen", so Edith Wallmeier, Leiterin der ASB-Auslandshilfe. "Wichtig sind vor allem Getreide, Hülsenfrüchte, Öl und Zucker.“ Mit den Nahrungsmitteln kann der ASB 35.000 Menschen rund vier Monate lang versorgen. So lange dauert es mindestens, bis die nächste Ernte die Situation entschärfen könnte.Die Preise für Grundnahrungsmittel explodieren, seit Oktober 2011 ist im Niger der durchschnittliche Preis für Hirse um rund 37% gestiegen. Hinzu kommen tausende Arbeitsmigranten, die vor dem Bürgerkrieg in Libyen geflohen und in ihre Heimat Niger zurückgekehrt sind. Ihr Verdienst fehlt den Familien in der aktuellen Situation besonders. Zusätzlich erschwert wird die Versorgung der Menschen durch den Konflikt im Norden Nigerias mit der Boko Haram-Sekte. Viele Grenzübergänge sind geschlossen, so dass Nahrungsmitteltransporte nicht mehr ankommen. Zwischen 70 und 90% des Getreides für den Niger kommt aus Nigeria."Wenn wir jetzt handeln, können wir eine schlimmere Hungersnot verhindern", betont Edith Wallmeier. Auch am Horn von Afrika, wo die Menschen noch immer mit einer der schlimmsten Hungerkatastrophen der letzten Jahre kämpfen, habe die Situation ähnlich begonnen. Besonders wichtig ist es, nicht nur akute Nothilfe zu leisten, sondern dabei auch die Bevölkerung im Umgang mit Notlagen zu stärken und den Menschen nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Lesen Sie hier mehr darüber, wie der ASB mit Getreide- und Futtermittelbanken die Selbsthilfekräfte der Menschen im Niger stärkt.Spendenkonto des ASB Deutschland e.V.Konto-Nr. 1888Stichwort: Hunger NigerSozialbank KölnBLZ 370 205 00Der ASB ist seit 2005 im Niger aktiv. Schwerpunkte der Arbeit sind die Bereitstellung von Nahrungsmitteln für Dürreopfer, Schulspeisung für bedürftige Kinder und Pflege von Schulziegenherden, Unterstützung von Schulgärten, dörfliche Entwicklung und Kleinkreditmaßnahmen, Einrichtung und Unterstützung von Getreide- und Futtermittelbanken sowie die Einrichtung von Getreidemühlen.Foto: ASB