Stellungnahme des ASB NRW e.V. zum Integrationsplan der NRW-Landesregierung

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Am 15. September 2016 verabschiedete die Rot-Grüne Landesregierung in NRW den bundesweit ersten Integrationsplan. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) NRW e.V. begrüßt den Vorstoß der Landesregierung der dringlichen gesellschaftlichen Herausforderung mit einem fachbereichsübergreifenden Integrationsplan den notwendigen Stellenwert einzuräumen.

Integration ist eine Querschnittsaufgabe und betrifft alle Bereiche des Zusammenlebens. Jede gesellschaftliche Kraft ist gefordert einen Beitrag zu leisten. Daher wäre eine gemeinsame Verabschiedung des Integrationsplans über alle Parteien hinweg wünschenswert gewesen.

Auch der ASB in NRW stellt sich als Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation seiner Verantwortung. Er betreute und betreut noch mehrere tausend Geflüchtete in Unterbringungseinrichtungen und setzt Integrationsprojekte um, wie beispielsweise im Bereich der Arbeitsmarktintegration. Dabei stehen für den ASB NRW seine Werte einer offenen, gleichberechtigten, vielfältigen, auf gegenseitigem Respekt gründenden Gesellschaft im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund lehnt der ASB NRW die klare Abgrenzung von Flüchtlingen mit „guter“ und „schlechter“ Bleibeperspektive, die sich vor allem in der Bundesgesetzgebung aber auch im Integrationsplan NRW wiederfindet, ab. Der oftmals monatelange Aufenthalt in den Flüchtlingseinrichtungen, macht einen Zugang zu Angeboten auch für Menschen mit geringer Bleibeperspektive unabdingbar. „Die Menschenwürde muss in jedem Fall gewahrt bleiben und es sollte alles daran gesetzt werden, Konflikte und damit verbundene hohe gesellschaftliche und soziale Folgekosten, präventiv zu vermeiden“, so Dr. Stefan Sandbrink, Landesgeschäftsführer des ASB NRW e.V.

Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren, die in der Praxis der Flüchtlingshilfe und Integration tätig sind, und der Politik ist dabei nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar. Integration beginnt mit dem ersten Tag der Einreise der Flüchtlinge, es sollten nicht erst Monate des Wartens und der Frustration vergehen, bis die ersten Integrationsangebote greifen. Die ausführlichen Positionen des ASB NRW e.V. zum Integrationsplan der NRW-Landesregierung finden Sie hier als PDF-Download.Foto: ASB/Schmidt-Mauz