Saatgut statt Weihnachtskarten

ASJ

Die Arbeiter-Samariter-Jugend NRW und ihre Mutterorganisation Arbeiter-Samariter-Bund NRW verzichten in diesem Jahr auf den Versand von Weihnachtskarten.

Stattdessen unterstützen sie eine gemeinnützige Hilfsaktion der ASB-Auslandshilfe in Intikane (Niger). Dort ermöglicht der ASB die Versorgung von Schülerinnen und Schüler der Grundschule mit Mahlzeiten.

Setzlinge und Saatgut für den Schulgarten der Grundschule in Intikane

Die Verschärfung des Konflikts in Mali hat viele Malierinnen und Malier nach Intikane im Niger vertrieben. Die Grundschule in Intikane ist die größte Schule der Region Tahoua, 2.583 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule und zum neuen Schuljahr 2019/20 wird mit etwa 3000 gerechnet. Die Region ist von starker Armut, auch der nigrischen Gastgemeinde, geprägt.

Der ASB unterstützt die Grundschule in Intikane durch die Bereitstellung von zwei ausgewogenen Mahlzeiten am Tag für die Schülerinnen und Schüler. Dadurch wird die Schulabbruchsrate gesenkt, da Eltern eher bereit sind, ihre Kinder in der Schule anzumelden, wenn sie dort etwas zu essen bekommen. Die Schulabbruchsrate liegt derzeit bei etwa 6%, was niedriger ist als das Ziel von 7,1% der nigrischen Regierung für das Jahr 2020. Die Kinder müssen oft lange Strecken zu Fuß zurücklegen, um zur Schule zu gelangen und haben durch die Mahlzeiten genügend Ressourcen zum Lernen ohne Hunger zu haben. So trägt die Kantine auch dazu bei, die Unterernährung bei extrem armen Familien zu bekämpfen.

Intikane liegt nur 80 Kilometer von der malischen Grenze entfernt, weshalb das Risiko der Rekrutierung von Kindern durch bewaffnete Gruppen steigt. Durch den Schulbesuch wird dieses Risiko deutlich gesenkt. Außerdem trägt er auch zum sozialen und friedlichen Zusammenleben von Geflüchteten und Gastgebern bzw. von verschiedenen ethnischen Gruppen bei.

Der Schulgarten liefert einen Teil des Gemüses für die Kantine und kann so eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung fördern. Die Schülerinnen und Schüler werden durch den Garten auch in Grundtechniken der Landwirtschaft eingeführt, etwa den Anbau von Gemüsepflanzen und deren Pflege und Ernte. Im Schuljahr 2018/19 wurden insgesamt 46kg Kohl, 235kg Zwiebeln, 22kg Salat und 50kg Kartoffeln geerntet. Der Garten wird unter anderem durch das Abwasser einer Wasserentnahmestelle der Schule bewässert.

Die Küche der Schule wurde mit einem Gasherd ausgestattet und verwendet ausschließlich Gas. Während der neun Monate des Schuljahres 2018/19 konnten so elf Tonnen Holz gespart werden, denn die Holznutzung trägt in dieser Region zur weiteren Wüstenbildung bei. Von den Spendengeldern werden Setzlinge und Saatgut erworben.Fotos: Désirée von Trotha, ASB Deutschland