Sozial macht Schule

NRWSozial macht Schule

Ein Modellprojekt des ASB Nordrhein-Westfalen

Das Projekt SOZIAL MACHT SCHULE (SMS) wird in Hamburg seit 1998 erfolgreich vom ASB Hamburg durchgeführt. Seit 2005 findet es auf Initiative des ASB Landesverband NW e.V. auch in Nordrhein-Westfalen statt. SOZIAL MACHT SCHULE ermöglicht Schülerinnen und Schülern durch persönliche Begegnungen mit Menschen und Institutionen Vorurteile abzubauen und gegenseitigen Respekt und Verantwortung zu entwickeln.

Ziele von SOZIAL MACHT SCHULEJungen Menschen sollen persönliche Erfahrungen durch die Begegnung mit älteren und/oder behinderten Menschen sowie ausgegrenzten sozialen Gruppen ermöglicht werden. Diese Begegnungen regen die jungen Menschen zum Nachdenken an und animieren sie dazu, sich mit sozialen Fragen auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen lernen Menschen kennen, mit denen sie in ihren Augen keine Gemeinsamkeiten haben. Gegenseitiger Respekt und Verständnis sollen so gefördert werden. Aber nicht nur die Jugendlichen profitieren von diesem Projekt. Oftmals werden auch Vorurteile gegenüber Jugendlichen entgegengebracht. Diese sollen mit diesem Projekt so weit wie möglich abgebaut werden. Der gegenseitige Respekt, sowie die daraus resultierende gegenseitige Akzeptanz sind sehr wichtige Erfahrungen, die die soziale Kompetenz stärken und fördern sollen.

GründeIn unserer mobilen Gesellschaft ist es nicht mehr üblich, dass Familien ein Leben lang zusammen wohnen bzw. in einer Region fest verwurzelt sind. Aufgrund der Arbeitsmarktsituation und den neuen technischen Möglichkeiten ist es nur noch selten der Fall, dass mehrere Generationen einer Familie in einer Wohnung, Stadt oder in einer Region beheimatet sind. Nicht nur die räumliche Nähe verschiedener Generationen fällt somit oftmals weg, sondern auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Viele Junge Menschen haben in dieser multimedialen Gesellschaft das Interesse an einem Zusammenleben mit älteren Menschen verloren. Genauso verweigern aber auch viele ältere Menschen Jugendlichen den Zugang zu „ihrer Welt" und ihrem Leben. Regelmäßige Besuche finden aus verschiedensten Gründen, wie zum Beispiel weite Entfernungen, Streitigkeiten und Zeitdruck, oftmals nicht statt.

Ähnlich verhält es sich im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Eine Integration des Alltags von Menschen mit Behinderung und von Menschen ohne Behinderung ist ein weit verbreitetes und wünschenswertes Ziel, das jedoch nur in Einzelfällen stattfindet. Diese Begegnungen beschränken sich größtenteils auf das direkte familiäre Umfeld. Eine „Nähe" außerhalb des direkten Umfelds wird in den seltensten Fällen geschaffen.

Durch diese Distanzen und eine nicht ausreichende oder nicht vorhandene Aufklärung bauen sich automatisch Missverständnisse auf beiden Seiten auf. Den Grundstein zum Projekt SOZIAL MACHT SCHULE legte die schockierende Frage einer Hamburger Schülerin im Jahr 1998, ob denn die Kosten nicht viel zu hoch wären, wenn alte Menschen lange gepflegt würden.

Diese sehr erschreckende Frage verdeutlicht die Dringlichkeit der Aufklärung junger Menschen in Bezug auf das Zusammenleben und die Akzeptanz älterer Menschen, behinderter Menschen sowie ausgegrenzten sozialen Gruppen. In keiner Zeit hatten die Menschen so viele Freiheiten wie in der unsrigen. Doch in dieser Welt voller Freiheiten benötigen Heranwachsende die Erfahrung, in wertehaltigen Bezügen zu Gemeinschaft und Staat, einen Sinn für ihren Lebensweg zu sehen.

DurchführungLehrer, Schüler sowie interessierte soziale Einrichtungen werden bei der Vor- und Nachbereitung sowie der Durchführung des Sozialpraktikums SOZIAL MACHT SCHULE vom ASB begleitet und unterstützt. Die Vor- und Nachbereitung wird in enger Abstimmung mit allen Beteiligten durchgeführt, um die eventuell vorhandenen verschiedenen Sichtweisen zusammenzubringen und daraus ein Miteinander zu schaffen, welches als wichtiger Schritt für Respekt und Akzeptanz zu sehen ist. Unter anderm das Zurverfügungstellen von Hintergrundinformationen und ggf. die Vermittlung von Praktikumsstellen ist Aufgabe der SMS-Projektbegleitung. Wobei es wichtig ist darauf hinzuweisen, dass die Vermittlung in soziale Einrichtungen sich nicht nur auf Einrichtungen des ASB beschränkt. Partner dieses Projektes sollen alle Wohlfahrtsverbände, sowie kleinere Initiativen und Einrichtungen werden. Das Anliegen des ASB ist es, Interesse und Spaß an der Durchführung eines Sozialpraktikums bei allen Beteiligten zu wecken. Die Erfahrungen, die in einem solchen Sozialpraktikum gesammelt werden, sind vor allem für die Schüler sehr prägend. Daher ist ein sensibler und ernster Umgang von allen Seiten mit den gesammelten Erfahrungen notwendig. Oft ist ein Sozialpraktikum das erste Aufeinandertreffen und Auseinandersetzen der Schüler mit der Lebenssituation älterer Menschen, behinderter Menschen bzw. Menschen ausgegrenzter sozialer Gruppen. Die Schülerinnen und Schüler hierbei zu unterstützen und ihnen bei der Entwicklung sozialer Kompetenzen „unter die Arme zu greifen", ist bei der Durchführung dieses Projektes von besonderer Bedeutung.

Umfang und AusblickDerzeit werden in Nordrhein-Westfalen Sozialpraktika und SMS-Aktionen in verschiedenen Städten, wie zum Beispiel Gelsenkirchen und Köln durchgeführt. Die bisherig durchgeführten Sozialpraktika verliefen durchweg erfolgreich und für alle Beteiligten positiv. Dabei ist das Berichten des Erlebten durch die Schülerinnen und Schüler in ihrem Familien- und Freundeskreis ein wichtiger Multiplikator hilft, um das Projekt weiter zu verstetigen.

DanksagungDer Aufbau und die Durchführung von SOZIAL MACHT SCHULE in Nordrhein-Westfalen wurden finanziell unterstützt durch die Deutsche BP AG und die Aktion Mensch.

Weiter Informationen erhalten Sie bei:Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband NW e.V.Projektleitung SMSFrank HoyerEupener Straße 161 A50933 KölnTelefon: 0221/949707-21Fax: 0221/949707-19E-Mail: hoyer@asb-nw.deInternet:www.sozial-macht-schule.dewww.asb-nw.dewww.asb-sms.de