Tagung „Respekt statt Ressentiment!“

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Am 10. Juni 2015 fand in Berlin die bundesweite Tagung „Respekt statt Ressentiment - Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie“ statt. Neben über 200 Interessierten aus Bundesministerien, Behörden, NGOs, Wissenschaftsinstituten und Selbsthilfegruppen nahmen auch Vertreter des ASB NRW e.V., darunter Landesgeschäftsführer Dr. Stefan Sandbrink, teil.

Veranstalter waren die Amadeu Antonio Stiftung und der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland. Im Mittelpunkt des Kongresses stand die Suche nach Wegen, wie eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung und Intervention gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie gestaltet werden kann.

Die Kongressteilnehmer_innen waren sich einig, dass es für eine demokratische Gesellschaft selbstverständlich sein sollte, dass Lesben, Schwule und Transgender als gleichberechtigten Teil der Gesellschaft anzuerkennen sind. Erfreulicherweise sind in den letzten Jahrzehnten Fortschritte bei der rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Lebensweisen erreicht. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes warnt allerdings vor einer neuen Welle der Homosexuellenfeindlichkeit in Deutschland, sie sieht besorgniserregende Anzeichen hierfür „in allen Teilen der Gesellschaft“. Zum Beispiel in Bildungseinrichtungen und Kirchen sei die Diskriminierung von Homosexuellen und Transgender immer noch präsent. „Schwul“ ist auf vielen Schulhöfen ein weit verbreitetes Schimpfwort.

„Homo- und Transphobie gehen alle an. Notwendig sind breite gesellschaftliche Bündnisse gegen Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie sowie jede weitere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung ist notwendig, um Diskriminierung gezielt zu bekämpfen. Der Kongress hat hier wichtige Impulse gegeben. Zentral bei der Bekämpfung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind ein engagiertes Auftreten der Politik, die eine konsequente Gleichstellungspolitik zügig umsetzen sollte, und ein Schulterschluss demokratischer Organisationen.“, so Dr. Stefan Sandbrink, Landesgeschäftsführer des ASB NRW.

Der ASB ist eine der großen Hilfsorganisation in Deutschland und als Wohlfahrtsverband unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden. Er bekennt sich zum freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Mit einem Antrag an die ASB-Bundesversammlung 2014 zu den Leitlinien des Gesamtverbandes hat der ASB NRW nun ergänzend eine Vielfaltsdebatte im ASB angeregt.

Beim Jahresempfang 2015 des ASB NRW in Düsseldorf betonte der Landesvorsitzender Dr. Georg Scholz die Weltoffenheit des ASB als Kern der Verbandsidentität: Der ASB biete Hilfe entsprechend seinem Selbstverständnis ohne Ansehen der politischen, ethnischen, nationalen, religiösen Zugehörigkeit oder der sexuellen Identität an. Dieser weltoffene Ansatz zeige sich etwa am engagierten Einsatz vieler haupt- und ehrenamtlicher Samariterinnen und Samariter bei der Betreuung von Flüchtlingen in Nordrhein-Westfalen. Foto: Frank Hoyer