ASB NRW bekräftigt Notwendigkeit einer Kindergrundsicherung

ASB und ASJ NRW dringen auf die zeitnahe Umsetzung der Kindergrundsicherung. Finanzielle Unterstützung von Kindern ist Zukunftspolitik.

 

Kinder- und JugendhilfePresseNRW

Arbeiter-Samariter-Bund NRW e.V. (ASB NRW) und Arbeiter-Samariter-Jugend NRW e.V. (ASJ NRW) dringen mit Blick auf die sozialen Folgen der Corona-Pandemie und der Inflationsentwicklung auf die zeitnahe Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Kindergrundsicherung. Die derzeitige Diskussion rund um die Finanzierung des Sozialpakets stellt die Chancengleichheit von Kindern in Deutschland infrage. Sie setzt darüber hinaus ein falsches Signal innerhalb einer Gesellschaft, deren sozialer und wirtschaftlicher Sektor schon jetzt über einen Mangel an gut ausgebildeten Menschen klagt.

ASB NRW und ASJ NRW hatten schon in einem Positionspapier vor der Bundestagswahl 2021 auf die Verschlechterung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie aufmerksam gemacht und darauf gedrungen, die Leistungen für von Armut bedrohte Kinder in Deutschland in einer Kindergrundsicherung (KGS) zu bündeln. Die KGS soll sozialpolitische und steuerrechtliche Leistungen wie Kindergeld, Steuerfreibeträge, Kinderzuschlag und Sozialgeld zusammenführen. Damit kämen diese Leistungen unbürokratisch denen zugute, die sie am meisten brauchen. Die sich direkt an die Corona-Pandemie anschließende Energiekrise und die folgende Inflation haben die Situation der betroffenen Familien nun noch einmal drastisch verschärft.

„Wir sehen in unseren Einrichtungen und Angeboten tagtäglich eine weiter steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen, die zu wenig Pausenbrot, zu kurze Hosen oder dünne Jacken tragen und ohne finanzielle Hilfen nicht mehr an den gemeinsamen Ausflügen teilnehmen können“, fasst Dr. Stefan Sandbrink, Landesgeschäftsführer des ASB in NRW, die Lage zusammen. „Es ist sehr bedenklich, wenn in einem der finanzstärksten Länder dieser Erde ausgerechnet bei der angemessenen Unterstützung von Kindern auf einmal keine finanziellen Spielräume gesehen werden.“ ASB NRW und ASJ NRW versuchen, die schlimmsten Auswirkungen der gegenwärtigen Krise für die betroffenen Kinder und Jugendlichen über kostenfreie Angebote bei der Verpflegung, im Freizeit- und Betreuungsbereich bzw. Förderanträge bei anderen Geldgebern abzumildern. Damit ist die Belastung für viele Kinder aber nicht in Gänze aufzufangen. Die Wohlfahrtspflege ist nicht in der Lage, strukturelle Defizite auszugleichen. Dies ist im Rahmen der Daseinsvorsorge eine staatliche Aufgabe.   

Die bisher als Krisenmaßnahmen umgesetzten Finanzhilfen wie der Kinderbonus, die Erhöhung des Kindergeldes oder des Kinderfreibetrags sind aus Sicht des ASB NRW nicht zielgenau, da davon eher besserverdienende Familien profitierten als armutsbetroffene. So müssen die Familien im SGB II-Bezug (Hartz IV) weiterhin die Verrechnung des Kindergeldes hinnehmen. Daneben sei die Beantragung des Kinderzuschlags mit großem bürokratischem Aufwand verbunden und erreicht anspruchsberechtigte Familien daher zu selten. 

Link zum ASB NRW Positionspapier: www.asb-nrw.de/kinderarmut/positionspapier-gegen-kinderarmut

Zum ASB NRW

Der ASB NRW e. V. ist der größte Landesverband des ASB Deutschland. Mit seinen 20 Gliederungen, rund 6000 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie mehr als 235.000 Mitgliedern ist der ASB NRW eine feste Größe im sozialen Sektor seines Bundeslandes. Der ASB NRW bietet unter anderem ambulante und stationäre Pflege sowie Menüservice und Hausnotrufleistungen für alte und eingeschränkte Menschen, ist im Katastrophenschutz, Rettungs- und Sanitätsdiensten und der Erste Hilfe-Ausbildung ein verlässlicher Partner und betreut in verschiedensten Einrichtungen Kinder, Jugendliche und geflüchtete Menschen. Gemeinsam mit dem ASB Deutschland ist der ASB NRW seit 2017 Mitglied des Bündnisses Kindergrundsicherung. Daneben ist der ASB NRW Mitglied im Paritätischen NRW und hat die Unternehmensinitiative "Charta der Vielfalt" unterzeichnet.

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