In fünf Jahren viel bewegt
In 2021 kann das LSBTI-Netzwerk im ASB auf ein besonderes Jubiläum verweisen: Sein halbjährlich stattfindendes Fach- und Austauschtreffen fand nun im fünften Jahr und bereits zum zehnten Mal statt. An dem Frühlingstreffen am 19. März 2021 beteiligten sich zwei Dutzend Samariter*innen aus vielen Regionen Deutschlands, von Schleswig-Holstein bis Bayern. Gegründet wurde der Zusammenschluss 2016 vom ASB Regionalverband Mannheim/Rhein-Neckar und dem ASB NRW. Wie schon in 2020 wurde das Treffen coronabedingt als Videokonferenz durchgeführt.
Begrüßung und Grußwort
Das Meeting startete mit Begrüßungsworten von Renate Sallet, der stellvertretenden Vorsitzenden des ASB NRW e.V. Sie hob die erfolgreiche Arbeit des Zusammenschlusses hervor: „Ohne Zweifel hat das Netzwerk viel zur innerverbandlichen Sichtbarkeit und programmatischen Verortung von Diversität, aber auch zu einem modernen Image des ASB in einer immer diverser werden Welt beigetragen – und darauf können der gesamte Verband und die Macher*innen zu Recht stolz sein.“
In seinem anschließenden Grußwort machte Dr. Uwe Martin Fichtmüller, Hauptgeschäftsführer des ASB Deutschland e.V., klar, dass gelebte Vielfalt für den ASB ein Wert an sich sei. Er verwies auf den Diversity Management Prozess im ASB, der nun noch mehr Fahrt aufnehmen würde, unter anderem seien dazu Regionalkonferenzen geplant. Er zeigte sich außerdem begeistert davon, dass es im ASB möglich ist, dass sich Initiativen wie das LSBTI-Netzwerk nicht „topdown“, sondern als eine Aktion aus der Basis heraus entwickeln könnten. Dies verdeutliche die lebendige und offene Verbandskultur im ASB.
Queer im Paritätischen
Das Treffen hatte verschiedene Schwerpunktthemen. So gab es eine Vorstellung der LSBTI-Aktivitäten beim Paritätischen Gesamtverband. Katrin Frank, Referentin für Familienhilfe/-politik, Frauen und Frühe Hilfen beim Paritätischen Gesamtverband, gab einen Überblick über die vergangenen und aktuellen Aktivitäten der Wohlfahrtsorganisation, bei der auch der ASB Mitglied ist. Dazu gehören beispielsweise Stellungnahmen zu Gesetzesverfahren im Bundestag, wie dem Verbot der Konversionstherapie und dem Schutz von Kindern vor geschlechtsverändernden operativen Eingriffen. Zudem wies sie auf die Internetseite Queer im Paritätischen hin, die neben Materialien und News auch eine Übersicht über die im Bereich „Queer" aktiven Paritätischen Mitgliedsorganisationen bereithält.
LSBTIQ* und Alter
Anschließend stellte Lothar Andrée, Projektleiter „Queer im Alter – Öffnung der Altenhilfeeinrichtungen für LSBTIQ*“ beim AWO Bundesverband, das von seinem Verband veröffentlichte Praxishandbuches zur Öffnung der Altenhilfe-Einrichtungen für LSBTIQ* vor. Es zeigt im ersten Teil konkrete Maßnahmen auf, wie sich verschiedene Einrichtungen und Serviceformen der Altenhilfe für queere Senior*innen öffnen können. Der zweite Teil beinhaltet ein Fortbildungspaket mit Coaching-Konzept: Mitarbeitende von Altenhilfeeinrichtungen werden in einzelnen Modulen für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Lebensweisen und Identitäten sensibilisiert und erfahren die Relevanz geschlechtlicher Diversität und sexueller Lebensweisen im Kontext der Altenhilfe. Neben den einzelnen Modulbeschreibungen wird eine umfangreiche Methoden- und Materialsammlung bereitgestellt, wodurch die Module unmittelbar anwendbar sind.
Gegen Diskriminierung im Berufsleben
Einen Einblick in ihre Verbandsarbeit gab Alexandra Sackmann von der Regionalgruppe NRW der Wirtschaftsweiber. Der Verein Wirtschaftsweiber e.V. ist ein Netzwerk für lesbische Frauen in der deutschen Wirtschaft (www.wirtschaftsweiber.de). Es berät Arbeitgeber*innen, damit diese die beruflichen Potenziale ihrer lesbischen Mitarbeiterinnen besser erschließen können. Zudem ist es eine Plattform für Berufs- und Karriereentwicklung und zeigt, etwa durch eine Videofilmaktion auf YouTube, Diskriminierung im Berufsleben auf,
Vernetzung mit RITA
Auch die Weiterentwicklung der Netzwerkstrukturen von „Vielfalt im ASB“ war ein Thema. Um den Austausch weiter zu fördern, wurde im neuen Mitarbeiterportal RITA des ASB Bundesverbandes eine geschlossene Gruppe („Space“ genannt) eingerichtet. Alle am Netzwerk und dem Thema „Vielfalt im ASB“ interessierten Samariter*innen können dem Space ‚LSBTI-Netzwerk "Vielfalt im ASB"‘ beitreten und sich dort einbringen. Esther Finis, Referentin für Digitalisierung beim ASB NRW, erläuterte während des Netzwerktreffen die Funktionen von RITA und gab praktische Tipps.
Ausblick
Das nächste, dann mittlerweile elfte Treffen von „Vielfalt im ASB“ ist für den Herbst 2021 geplant. Das Datum wird noch bekanntgegeben. Ergänzend sollen Arbeitskreise (ggf. als Videomeeting) zu bestimmten Themen, etwa zu den Vorbereitungen auf die CSD-Veranstaltungen 2021, stattfinden.
Egal ob lesbisch, schwul, trans, bi, inter oder hetero, ob Frau oder Mann, ob ehren- oder hauptamtlich … die Organisator*innen freuen sich über die Teilnahme von Samariter*innen aus Nah und Fern! Für Rückfragen steht Frank Hoyer vom Organisationsteam unter der Telefonnummer 0221 949707-21 bzw. E-Mail hoyer (at) asb-nrw.de gerne zur Verfügung.
Viele Informationen und News zum Thema „ASB und LSBTI*“ bzw. „ASB und Diversity“ findet man unter www.asb-queer.de, www.facebook.com/asbqueer und www.instagram.com/asb_queer.
Abkürzungen
Die Bezeichnung LSBTI* steht für:
L = Lesben
S = Schwule
B = Bisexuelle
T = Trans
I = Intersexuelle
Das auch oft verwendete (zusätzliche) Sternchen * steht für die Vielfalt geschlechtlicher und sexueller Identitäten. Detailliertere Erläuterungen zur Vielfalt der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität findet man zum Beispiel hier und hier.
Ansprechpartner*in
Frank HoyerLeitung Referat Diversität und Nachhaltigkeit
Landesgeschäftsstelle
Kaiser-Wilhelm-Ring 50
50672 Köln
0221-949707-21
0221-949707-19
hoyer(at)asb-nrw.de